Charlie Barnes

''Oceanography'' Tour

Fotocredit: Sara Warrilow

Seit dem Erscheinen seines Debut-Albums „More Stately Mansions“ auf Superball Music ist für den Multi-Instrumentalisten Charlie Barnes viel passiert: er hat geheiratet, ist in die Midlands gezogen und er hat begonnen, als festes Mitglied der Live-Besetzung mit der britischen Pop-Größe Bastille um die Welt zu touren und in jeder Menge ausverkauften Arenen zu spielen. Bis dahin hatte er nur in englischen Hinterzimmern und Kellerräumen sein Können unter Beweis stellen können. Daher wurde Oceanography – ganz im Gegensatz zu seinem Debut-Album, das an ein und demselben Ort aufgenommen wurde – überall auf der Welt aufgenommen, spät nachts nach langen Proben, in diversen Studios von Wales bis Virginia, während immer wieder neue Ideen per Email mit dem Rest der Band ausgetauscht wurden. Während es zunächst so aussah, als würde das Album niemals fertig werden, ist es umso bemerkenswerter, dass es qualitativ nicht nur an das Debut anknüpft, sondern es auch in jeder Hinsicht sogar noch eine Weiterentwicklung darstellt. Unverkennbarer Weise hat es einen großen Einfluss auf Charlies Arbeit gehabt, mit einer der größten Bands der aktuellen englischen Musiklandschaft unterwegs zu sein. Zum einen taucht Bastille-Frontmann Dan Smith als Gast-Sänger bei dem Song Will & Testament auf, zum anderen konnte Charlie in der Zeit den ganz großen Bands des Genres auf Festivals und anderswo auf die Finger schauen und von ihnen lernen. Es ist nicht verwunderlich, dass Oceanography daher noch pompöser und eindrucksvoll klingt als sein Vorgänger. Es legt Zeugnis davon ab, welches künstlerische Selbstvertrauen Charlie in sich hat, und wie einmalig es ihm gelungen ist, das zunächst vorherrschende Chaos in ein wahres musikalisches Meisterwerk zu verwandeln. Das Album wurde von keinem geringeren als Steve Durose produziert, seines Zeichens Gitarrist von Oceansize und Amplifier, und eins der größten Idole aus Charlies Kindheit.