Fazerdaze

Fotocredit: Imogen Wilison

Kompositionen, die sich mit Hilfe von Hall und Verzerrung zu einem Sound schichten und verdichten, der dennoch so luftig und verträumt ist, dass er immer wieder vom Boden abzuheben und den Hörer davonzutragen droht. Songs, die ausnahmslos mit Melodien versehen sind, die sich so fest im Gehörgang verankern, dass sie weder davondriften, noch sich einfach losreißen können: So klingt das Debütalbum „Morningside“ (2017 | Grönland Records) von Fazerdaze, das musikalische Alterego der neuseeländischen Sängerin, Songwriterin, Gitarristin und Produzentin Amelia Murray.

Für die Verknüpfung von 60er-Pop-Songwriting mit der Shoegazer- und D.I.Y.-Ästhetik der 90er-Jahre wurde 2014 schon Amelias ebenfalls „Fazerdaze“ betitelte, übers Internet selbstveröffentliche erste EP von zahlreichen Blogs und Magazinen bis hin zum NME mit allerlei Lob und einer Aufmerksamkeit bedacht, wie sie Eigenproduktionen vom anderen Ende der Welt in der nördlichen Hemisphäre bei weitem nicht alle Tage zuteil wird.

Frühe Lorbeeren, auf denen Amelia sich beileibe nicht ausgeruht hat: Fazerdaze, ursprünglich das Produkt einer Reihe nächtlicher Bedroom-Sessions im beschaulichen Auckland, ist vom Homestudio-Projekt längst zur Band gereift, die in den letzten zwei Jahren unermüdlich Bühnenerfahrung gesammelt hat. Auf Support-Touren mit internationalen Künstlern wie dem Unknown Mortal Orchestra, Connan Mockasin und Matt Corby folgte im Herbst 2016 eine UK-Tour.

Amelias warme, verwehte Stimme und ihre wunderschönen, träumerischen Melodien mögen der ideale Begleiter für jene Orte und Momente sein, zu denen es einen vor allem deshalb zieht, weil sich Melancholie dort so gut anfühlt. In den Genuss dieser Erfahrung durfte kürzlich das Publikum der Cardinal Sessions und des Immergut Festivals kommen, die sich begeistert mitreißen ließen.