Die ungeschliffenen Pop-Rocker Kaleo sind da angekommen, wo alle Bands im Musik- Business hin wollen: Oben. Während sie in ihrem letzten Videoclip noch einsam auf Schollen durch isländische Eisfjorde trieben, schwappt die Welle ihres Erfolges jetzt um die ganze Welt. An der Hit-Single „Way Down We Go“ ist nun wirklich kein Mensch vorbeigekommen, der irgendwo Radio hört, irgendwann fernsieht oder irgendwas im Netz absurft. Große deutsche TV-Sender pickten den rauchigen Song und betrailerten ihr Programm mit dem kompromisslosen Sound der vier Isländer. Kaleo bedeutet „Klang“ auf Hawaiianisch und selbst auf diesem Island-fernen Eiland dürfte ihr Mix aus Folk, Blues, Country und Alternative- Rock aus Speakern aller Art raspeln.
Songwriting der Band und Stimme des charismatischen Sängers Jökull Júlíusson begeistern durch ihr raureifes Klangbild und man darf gespannt sein, was die Jungs nach ihrem ebensolchen Album A/B an raureifem Rock in Deutschland auf der Bühne anbieten werden. Auf ihrer Express-benannten Tour sind flimmernde Gitarrenperformances und coole Isländer in heißen Unterhemden sicherlich nicht auszuschließen. Ebenso wenig wie „All The Pretty Girls“ – neue Singleauskopplung und treffende Beschreibung des Publikums von Kaleo.
Beste Empfehlungen also, sich eine der besten Live-Bands des Jahres im November zu Gemüte zu führen. Dann kann man sich den Herbstblues von den expressiven Neo Blues Boys schön aus den Ohren blasen lassen.
Fotocredit: Alexandra Valenti