Zum Sterben zu viel

ein Abend mit dem Tod & Nicholas Müller

Fotocredit: Phillip Haas & Danny Kötter

Ja guten Tach. Nicholas mein Name. Nicholas Müller.

Ja genau, der von früher Jupiter Jones und dann von Brücken - und die gibt’s jetzt schon wieder auch nicht mehr. Und der mit der Angststörung und dem Buch darüber. Vergesst all das, jetzt kommt der heiße Scheiß!

Nein, genau genommen vergesst nix davon. Nichts ist mir näher, als Musik und der Mensch, in all seinen Merkwürdigkeiten und hinreißenden Aggregatzuständen. Und da es jetzt gerade mal an der Zeit war, alles anders zu machen, aber auch eben gerne das, was ich gut kann und selber interessant finde. Und da sollten wir uns jetzt alle mal nix vormachen und in der ganz großen Mitte treffen:

Wenn’s ein Thema gibt, auf das wir uns in seiner Unausweichlichkeit einigen müssen, dann ist es der Tod. Kann jedem mal passieren. Kommt mir jetzt bitte nicht mit den dreieinhalb kryogenisch eingefrorenen, armen Irren. Der mitteleuropäische Tod ist ein Flüsterthema, die große vorgehaltene Hand, findet nur in Filmen statt und muss immer mit maximal zugekniffener Haltung abgearbeitet werden. Wir staksen durch den Tod, wie wir’s auch im Leben tun: Trauerdogmen, Geschlechterrollen, Erdmöbelshopping in Eiche-massiv, Frikadellchen zum Leichenschmaus, allein das Wort schon! Ich sag noch nicht mal, dass das zwingend falsch wäre. Ich finde nur, wir sollten mehr darüber sprechen. Und singen! Damit wir endlich mal klarkommen, weil’s uns alle angeht.

„Zum Sterben zu viel“ begrüßt euch mit einem bunten Strauß aus Schwarz: Lieder über den Tod, geschrieben von anderen, intoniert von mir und musikalisch begleitet vom grandiosen Neonorchester, hervorragende Talkgäste, musikalische Freunde am Mikrofon, jeden Abend frische Gedanken übers große Gammeln, eine Mischung aus kleiner Revue und großer Geste, Konzert und Konzept, Talkshow und Schweigeminute. Immer voller Respekt, aber nie ohne Humor. Entspannen wir uns vorm letzten, großen Entspannen. Schaden kann’s nicht. Tod und Spiele!