Fotocredit: Scott Alario
Deer Tick passen mit ihrer Musik längst in keine Genre-Schublade mehr. Selbst nach 13 Jahren Bandgeschichte entwickelt sich ihr Sound unermüdlich weiter. Sie bedienen sich aller wichtigen Schlüsselelemente des Indie-Rock, Country, Punk, Pop sowie Folk und lassen sich partout nicht auf eine Kategorie reduzieren.
Nach vier Jahren ohne Veröffentlichung kommt das Quartett aus Providence (Rhode Island) nun mit einem ganz besonderen Clou um die Ecke.
Am 15. September erschien nicht nur das Album Deer Tick Vol.1, sondern auch das Zwillingsalbum Deer Tick Vol. 2. Das Spannende: Beide Alben sind einerseits miteinander verflochten, doch gleichzeitig kontrastieren sie stark. Die neuen Stücke beschreiben die vielfältige Persönlichkeit, die sich hinter Deer Tick verbirgt - ruhig und nachdenklich vs. laut und rau.
Deer Tick Vol.1 orientiert sich an Musik, die ihre Wurzeln im Folk und Rootsrock findet, während Sänger und Songwriter John McCauley in einem perfekten Balanceakt einen Dialog zwischen der inneren Gefühlswelt und den Konflikten mit der Außenwelt dokumentiert. Seine Empathie und Beobachtungsgabe für die Emotionen der Menschen zeichnen diese Platte aus.
Vom Punk inspirierter Garagenrock ist das Credo von Deer Tick Vol.2. Eingängige Hooklines treffen auf clevere Texte und Melodien, die mit ihrer lauten Raffinesse den ganzen Raum einnehmen. Bassist Christopher Ryan versieht die Songs mit seiner Handschrift, man wird von der Autorität und Attitüde der Gitarren geradezu mitgerissen.
Auf der kommenden „Twice is Nice“-Tour wird das Motto der beiden aktuellen Alben auch live umgesetzt. Bei jeder Show werden Deer Tick ein Akustikset und ein elektrisches Set spielen, dabei werden sie nicht nur die neuen Songs, sondern auch Stücke von ihren anderen Platten interpretieren. Denn wer wünscht sich bei dieser Bandbreite noch, dass Deer Tick sich auf ein Genre beschränken?